Westfalen Blatt Löhne vom 05.06.2009

Tipps aus der Hundeschule -Erziehung erfolgt ohne Leckerchen

Von Marijke Schimmelpfennig (Text und Foto)Löhne (11). Herrchen sind oft überfordert mit ihrem Hund. Die Vierbeiner zerbeißen den liebgewonnen Sessel, reißen Tapeten runter oder greifen sich gegenseitig an. In ihrer neuen Hundeschule Aport will Anett Kämpfer, Fachfrau für Hundeer­ziehung und Kynotherapie, den Herrchen helfen, ihren Hund besser zu verstehen. »Mir liegt vor allem ein ent­spanntes Erleben des Alltags der Hunde und der Besitzer am Her­zen«, sagt Anett Kämpfer. Damit hat sie ihre Ziele für ihre Hunde­schule hoch gesetzt. Denn die Zeiten, in denen Hunde Kühe oder Schafe treiben, Wölfe und Bären von der Herde fernhalten oder den Hof vor Eindringlingen schützen mussten, seien längst vorbei. »Heute ist der Hund vielmehr ein Begleiter des Menschen, der für Ausgleich im Berufsleben sorgt oder erkrankten Menschen helfen soll«, sagt Kämpfer. »Mit diesen Aufgaben ist der Hund oft über­fordert, da es nicht seiner arteige­nen Veranlagung entspricht.«

Ein Tipp der Fachfrau für Hundeerziehung und Kynothera­pie lautet: »Eine aufrechte und selbstbewusste Körperhaltung mit genügend Kraft in der Stimme sind notwendig, damit der Hund auf den Besitzer horcht und beide entspannter in den Alltag gehen .« Mit der Hundeschule hat sich Anett Kämpfer einen lang geheg­ten Traum erfüllt. »Mit zwölf Jahren habe ich meinen ersten Hund geschenkt bekommen. Je­doch war die Erziehung damals nicht so einfach. Hundeschulen gab es damals noch nicht. « Mit der Aufnahme einer Hündin im Jahr 2000, kam ein Wende­punkt in Anett Kämpfers Leben. »Sie ließ sich nicht mit herkömm­lichen Erziehungsmethoden unter­richten«, sagt Kämpfer, »somit habe ich viele Methoden der Hundeerziehung durchlebt und durchlitten. « Damit war bei der Hundeliebhaberin der Wunsch ge­boren, Hunde so zu erziehen, wie sie es selber untereinander tun, ohne Hilfsmittel und Leckerchen.

Im vergangenen Jahr hat sie nach langer Suche ein Haus mit Grundstück in Löhne gefunden. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern ist sie in das Anwesen mit etwa 3000 Quadratmetern gezo­gen. Etwa 1500 Quadratmeter Ra­sen steht nun für die Hundeschule zur Verfügung. Der Unterricht wird in kleinen Gruppen für Wel­pen, Jagdhunde und erwachsende Hunde aufgeteilt Zudem wird das Training an Orten des täglichen Lebens stattfinden.