Die Gruppe der Schäferhunde

Alle Hunde, die direkt bzw. aktiv am Vieh einer Herde arbeiten, also Hüte- und Treibhunde sowie Koppelgebrauchshunde, sind Abkömmlinge der molossoiden Hirtenhunde (Molosser). Wobei das Wort Schäferhunde als Sammelbegriff für alle diese Hunde verstanden werden sollte, nämlich als Hunde des Schäfers. Schäferhunde sind wesentlich kleiner und leichter, sehr agil und werden, anders als die Herdenschutzhunde, auf den Menschen, den Viehhüter, geprägt. In der Regel existiert zum glatt- oder stockhaarigen Typ auch ein well- oder  rauhaariger Typ.

Hütehunde, Treibhunde und Koppelgebrauchshunde sind u.a. in folgenden Ländern beheimatet:

  • Deutschland: Deutscher Schäferhund
  • Frankreich:, Beauceron, Berger Picard, Pyrenäen-Schäferhund, Briard
  • Belgien: Groenendael, Laekenois, Malinois, Tervueren, Bouvier des Flandres, Schipperke
  • Niederlande: Holländischer Schäferhund (Kurzhaar, Langhaar, Rauhhaar), Saarlooswolfhund
  • Großbritannien: Bearded Collie, Border Collie, Collie, Bobtail, Sheltie, Welsh Corgi
  • Ungarn: Komondor, Puli, Kuvasz, Pumi, Mudi, Kuvasz
  • Polen: Polski Owczarek Podhalanski (auch PON genannt)
  • Slowakei: Tschechoslowakische Wolfhund, Slovenský čuvač
  • Schweden: Västgötaspets
  • Norwegen:Norwegischer Buhund
  • Finnland: Ninnischer Lapphund
  • Island: Islandhund
  • Slowenien: Kraski Ovcar
  • Rumänien: Mioritic, Carpatin
  • Italien: Maremmen-Abruzzen-Schäferhund, Bergamasker
  • Kroatien: Kroatischer Schäferhund
  • Spanien: Ca de Bestiar, Gos d’Atura Català
  • Portugal: Cão da Serra de Aires
  • Russland: Südrussischer Owtscharka
  • USA: Australian Shepherd
  • Australien: Cattle Dog, Kelpie

Einige Vertreter der Schäferhunde sind Allrounder, sie arbeiten auch als Herdenschutzhunde. Dazu gehören:

  • der Komondor (Ungarn),
  • Mioritic und Carpatin (Rumänien),
  • Kuvasz (Ungarn),
  • Bergamasker (Italien), extrem selten (steht auf der Roten Liste bedrohter Haustierrassen)
  • Südrussischen Owtscharka (Russland),
  • Slovenský čuvač (Slowakei),
  • Maremmen-Abruzzen-Schäferhund (Italien)

Daneben gibt es u.a. auch einige deutsche Hütehunde die zu den Landschlägen gehören, wie der:

 Altdeutsche Hütehunde und Altdeutsche Schäferhund.   

Schäferhunde
Schäferhunde
Schäferhunde
Schäferhunde

Merkmale der Schäferhunde

Diese Gruppe der Schäferhunde sind menschlich selektiert, sie unterliegen keiner natürlichen Selektion bzw. Anpassung an ihre Umweltbedingungen. Vor allem sind sie weniger eigenständiger als Herdenschutzhunde. Nicht so sehr das Bewachen der Herde steht bei Schäferhunden im Vordergrund, sondern das direkte Befolgen von Signalen des Hirten. Manche Hunde bringen das sogenannten „will to please“ mit, d. h. sie warten stets auf Anweisungen.

Der Schweizerischer Verein für die Ausbildung von Herdengebrauchshunden SSDS (Swiss Sheep Dog Society) hat ein Merkblatt veröffentlicht. Hier findest du eine tolle Übersicht aller Arbeitsweisen ander Herde: Merkblatt

Hütehunde, Treibhunde und Koppelgebrauchshunde

Koppelgebrauchshunde arbeiten leise und sehr präzise. Sie bewegen kleineres Nutztier in eine bestimmte Richtung und holen es oftmals aus entlegenen Ecken über große Entfernungen,  bringen es zum Stall oder auf einen anderen Weideplatz. Bei der täglichen Arbeit halten sie das Vieh auf Abstand oder trennen einzelne Tiere von der Herde ab. Gerade so, wie der Schäfers es zum Beispiel beim Scheren oder der Pflege der Tiere braucht.

Typische Vertreter sind: Border Collie, Bearded Collie, Australian Kelpie, Working Kelpie, Australian Shepherd

Treibhunde hingegen sind laut, robust, mutig und müssen eine gewisse Schärfe mitbringen. Immer in der Nähe des Viehhüters treiben sie großes und vor allem auch wehrhaftes Vieh wie Kühe, Ochsen und Böcke. Dabei Bellen sie kraftvoll und beißen das Vieh in die Fersen, um es vor sich her zu treiben. Das erfordert eine gewisse Schärfe und Mut. Tritt das Vieh mit den Hufen aus, müssen sie sehr schnell reagieren können, weshalb diese Hunde auch sehr wendig sind. Zudem bringen sie das mit, was man Umgangssprachlich als Kopfstärke bezeichnet.

Typische Vertreter sind: Appenzeller- und Entlebucher Sennenhund, Australian Cattle Dog, Bouvier des Ardennes, Bouvier des Flandres. 

Der Hütehund (auch Schäferhund) schafft für das Vieh eine imaginär Grenze am Weideplatz oder bei der Wanderung. So bleibt das Vieh relativ dicht zusammen und bei der Wanderung bleibt es auf seinem Weg. Mit den sogenannten „Furchen“ sorgt der Hütehund dafür, dass das Vieh nicht auf die Felder geht bzw. sich in eine Richtung führen läßt. Auf- und ablaufen, also das Patrouillieren, zählt zu ihren Hauptaufgaben.

Typische Vertreter sind: Altdeutscher Schäferhund, Altdeutsche Hütehunde, Deutscher Schäferhund, Berger des Pyrénées, Herder, Katalanischer Schäferhund, Schapendoes, Mudi  und viele andere.

Der Hangin Tree Cowdog

Wie schnell, wendig und ausdauernd Arbeitshunde sind, kannst du dir auf folgendem YouTube Kanal eines Farmers aus den USA ansehen. In nur wenigen Minuten holt ein Hund alle Rinder von der Weide. Diese Hunde sind in den USA selektierte Arbeitshunde namens Hangin Tree Cowdog, seine Eltern sind Border Collie, Catahoula, Kelpie und Australian Shepherd.  zum Video

 

In folgender Stichwortsuche findest du alle Hundegruppen, die es weltweit gibt. In jede Gruppe sind die Hunde auf ganz bestimmte Merkmale hoch spezialisiert. Nicht jeder Hund passt deshalb in jede Familie. Denn für ein harmonischen Miteinander müssen Hunde ihre ganz individuellen Eigenschaften ausleben können. Für jede Gruppe habe ich dir einige Notizen hinterlassen, die dir bei der Entscheidung zum Hundekauf helfen sollen/können.