Windhunde-perfekte Jäger und schnellstes Tier weltweit
Nicht nur ursprünglich sondern bis heute werden Windhunde für die Jagd auf offenes und weit einsichtiges Gelände, wie Steppen- oder Wüstenlandschaften, gezüchtet. Dabei hetzten sie das Wild bis zu derer Erschöpfung und töten es. Hierfür ist im besonderen Maß eine sehr gute Sehfähigkeit nötig. Deshalb wird ein Windhund seine Nase nie am Boden führen, sonder stets seinen Kopf hoch erhoben tragen. Die Schädelform ist speziell so gezüchtet, dass die Augen eng beieinander liegen, der Hund also weit nach vorn sehen kann. Nach Sichtung der Beute müssen diese Hunde zwangsläufig große Strecken zurücklegen, bis das weit entfernte Beutetier eingeholt ist. Da jedoch der Jäger nicht diese Fertigkeiten der schnellen Fortbewegung besitzt, muss der Hetzhund eigenständig arbeiten, ohne jegliche Unterweisung des Jägers. In der Mongolei wird die Jagd mittels Pferd und teilweise auch noch mit ausgebildeten Adlern durchgeführt.
Die Jagdbeute der Windhunde
Historisches
Zu den ältesten Nachweisen über Winde gehören Felszeichnungen im Tassili-Gebirge in Algerien (Nordafrika), die auf ein Alter von ca. 9000 Jahre geschätzt werden. Weitere bildliche Darstellungen sind in den altägyptischen Pharaonengräbern zu finden, die über 5000 Jahre alt sind. Zudem wurden in der neolithischen Siedlung von Merimde-Benisalâme, westlich vom Nildelta, Knochenfossilien gefunden, die auf ein Alter von 7000 Jahren bestimmt wurden. Ebenfalls ungeklärt ist, ob die verschiedenen Windhundschläge einen gemeinsamen Entstehungsort haben oder ob sie sich in unterschiedlichen Kulturvölkern bilden konnten.
Der Ursprung ist ungeklärt
Abgesehen davon, dass die direkten Ahnen des Haushundes aus Ost-Asien stammen, muss es einen phänotypischen Entstehungsraum für Hetzhunde gegeben haben. In Fachkreisen ist allerdings immer noch umstritten, wo dieser Entstehungsraum bzw. Ursprung der Hetz-/Windhunde liegt. Die „Keltenthese“ wird durch fossile Knochenfunde, im bayrischen Raum und in Irland, bestärkt, dass jener Hunde-Typ in Britannien und Gallien und somit zu den keltischen Jagdhunden gehört haben könnte und von dort aus seine weitere Verbreitung fand. Einige Fachleute vermuten einen Ursprung in Asien, mit der These, dass Windhundartige reingezüchtete Schensis sein könnten. Dies konnte aber bis heute nicht bewiesen werden. Jedoch spricht dafür, dass laut DNA Analyse eine asiatische Wolfsart, ähnlich dem heutigen Indischen Wolf, Vorfahre aller Hunde, insbesondere auch der Schensi-Hunde, sein soll. Auch die Kelten haben Vorderasien besiedelt.
Ursprungsland Afrika?
Erste prähistorische Überlieferungen gibt es jedoch aus Afrika. Die Aussage, dass Hetzhunde nicht aus Afrika stammen könnten, weil es auch keinen afrikanischen wölfischen Vorfahren gäbe, muss nun richtiggestellt werden. Genetiker haben einen als bisher afrikanischen Schakal geltenden Caniden (Canis aureus lupaster) nun als Wolf (Canis anthus) neu klassifizieren können. Somit wäre auch eine Entstehung der Winde in Afrika zumindest möglich.
Merkmale Windhunde
- in den europäischen-nördlichen Typ (Europa),
- den orientalisch-östlichen Typ (Asien)
- und in den südlichen-mediterranen Typ (Mittelmeer-Raum).
Vertreter des europäischen-nördlichen Typs (okzidentale Typ):
- der spanische Galgo Español,
- der russische Barsoi,
- der polnische Chart Polski,
- der engl. Deerhound, auch Hirschhund
- der große engl. Greyhound,
- der kleine engl. Whippet
- der Irische Wolfshund,
- der kleine Vertreter Italienisches-Windspiel und
- der ungarische Magyar Agar
Den nördlichen-Typ erkennst du an seinen Rosenohren. Diese sind der Länge nach zur Hälfte gefaltet und meinst angelegt getragen, so dass sie quer zur Hälfte noch einmal geknickt sind.
Vertreter des orientalisch-östlichen Typs:
- der Afghanischer Windhund (Afghanistan)
- der Sloughi (Nordafrika)
- der Saluki (Arabien und Persien) und
- der Azawakh (Zentralafrika-südliche Sahara)
Einen orientalischen Typ erkennst du an seinen Hängeohren. Er ist für Wüstenregionen hoch spezialisiert. Ein sehr markanter Hund dafür ist der Azawakh, der dem Sloughi sehr ähnelt. Den Azawakh erkennst du an seiner quadratischen Form. Er ist in der südlichen Sahara beheimatet und mit dem nomadisch lebendem Tuarekvolk tief verwurzelt. Seine Aufgaben ist das Beschützen des Lagers und der Viehherden. Als Hetzhund wird er in der Savanne für die Gazellenjagd gebraucht.
Vertreter des südlichen-mediterranen Typs:
- der portugisische Podenco – Podengo Português
- Körperhöhe: Klein, Mittel, Groß; Fell: Glatt- und Rauhaar
- die spanischen Podencos – Ibicenco und Canario
- Ibicenco: Körperhöhe nur Groß, jedoch Kurz-, Rau- und Langhaarig;
- Canario: Körperhöhe nur Groß und Kurzhaarig
- Der Kelb tal Fenek auch Pharaonenhund genannt stammt aus Malta
- Körperhöhe nur Groß und Kurzhaarig
- Cirneco dell’Etna aus Italien
- Körperhöhe Mittel und kurzes Fell
Der mediterrane Typ ist vor allem durch seine Stehohren von anderen Windhunden prima zu unterscheiden. Nach Aussagen der Kenner dieser Hunde, sollen sie als einzige Windhundartige ihre Rute bei der Jagd im Bogen nach oben tragen. Da diese Hunde im Aussehen dem Tesem sehr ähnlich sind, wird angenommen, dass diese Hunde unmittelbare Nachfahren der altägyptischen Tesem-Hunde sein können. Diese Hunde stellen einen Mischtyp aus Lauf- und Hetzhund dar. Entsprechend der geografischen Gegebenheiten müssen diese Hunde vorerst ihre Beute mit der Nase aufspüren. Dieser Typ jagt dementsprechend nicht nur visuell, sondern er benutzt auch seine Nase bzw. alle Sinne, um das Wild zu verfolgen. Deshalb wurde er auch zeitweise von der FCI nicht als Windhund sondern als Laufhund bzw. Brackentyp gesehen. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und können auch auf sehr langen Strecken ein sehr hohes Tempo halten.
Weitere (nicht vom FCI anerkannt) Windhunde sind:
- American Staghound
- Der Südrussische Chortaj, Russland
- Longhaired Whippet
- Mudhol Hound, siehe auchhttp://www.dogsindia.com/photographs4_from_FCI.htm, siehe auch http://www.dogsindia.com/photo_feature.htm)
- Rampur Greyhound
- Mittelasiatischer Tazi (Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan) Der Tazi wird, wie auch der Taigan, zur gemeinsamen Jagd mit trainierten Steinadlern eingesetzt. Wie die mediterranen Windhunde benutz er dabei nicht nur die Augen, sondern benutzt alle seine Sinne. Er ist der Jäger in Steppen und Halbwüsten
- Taigan, der Taigan jagd im Gebirge Steinböcke, Rehe, Wölfe, Füchse und Murmeltiere
- Silken Windhound
- Hybride sind z.B. Lurcher, und Longdog
Wikipedia zählt 28 Windhund-Rassen auf.
In einigen heutigen Hunderassen sollen häufig Windhunde mit eingekreuzt worden sein, mit dem Ziel, schweren Hunden mehr Ausdauer und Wendigkeit zu verleihen. Dazu werden erwähnt:
- der Kangal,
- die Dt. Dogge,
- der Bedlington Terrier,
- der Colli,
- der Foxterrier,
- der Alaskan Husky und
- der Hovawarth.
Als langjährige Windhundbesitzerin kann ich dir sagen:
Windhunde sind sehr eigenständig und nicht auf den Menschen bezogen. Sie gehen nicht aktiv auf Wildsuche und solange kein Wild in Sicht ist, sind sie ausgesprochen ruhige und relaxte Hunde. Du kannst sie zu mehreren halten und beim Spazierengehen alle Hundeleinen locker über einen Zeigefinger legen. In der Regel haben sie ein exzellentes Sozialverhalten und du kannst diese Hunde überall mitnehmen. Sie sind Pflegeleicht, denn mit ihrem täglichen Futter und einen Schlafplatz sind sie zufrieden.
Allerdings, ist Wild in Sicht, kannst du sie kaum bändigen. Sie entwickeln in Bruchteilen von Sekunden extreme Kraft und bei gesichteter Beute schießen sie schlagartig hinterher. Es sind eben Hetzhunde!!
Ja, sie sind erziehbar und können auch „sitz“ und „platz“ lernen, also ganz übliche Grundsignale. Suchaufgaben finden sie klasse und sie machen mit Spaß an den meisten Ausbildungen, wie Agility, Mantrailing und dergleichen, mit. Mit entsprechender Übung entwickeln sie einen tollen Gehorsam und können oft auch in der Natur abgeleint werden, dies gilt auch für den Podenco.
Tolle Hunde, die du kennen solltest
Die vielen verschiedenen Windhundtypen sind extrem unterschiedlich. Ein Podenco ist kein Galgo, ein Galgo kein Greyhound. Solltest du dich für einen Windhund interessieren, dann suche dir Freunde der jeweiligen Rasse und schaue sie dir genau an, bevor du dich zum Kauf dieser Hunde entscheidest.
In folgender Stichwortsuche findest du alle Hundegruppen, die es weltweit gibt. In jede Gruppe sind die Hunde auf ganz bestimmte Merkmale hoch spezialisiert. Nicht jeder Hund passt in jede Familie. Denn für ein harmonischen Miteinander müssen Hunde ihre ganz individuellen Eigenschaften ausleben können. Deshalb habe ich dir zur jeder Gruppe einige Notizen hinterlassen, die dir bei der Entscheidung beim Hundekauf helfen sollen/können. Lies dazu auch die Einleitung, in der ich dir hilfreiche Tipps aufgeschrieben habe.