Souveränität in der Hundebeziehung

Souveränität ist in der Hundebeziehung ein immer wieder aufkommender Begriff. Er ist allgegenwärtig und man findet ihn in jeder Hundeschule. Ich würde sogar behaupten in jeder einzelnen Hundeschulstunde. Souveränität und souveränes Handeln ist ein elementarer Baustein in der Mensch-Hund-Beziehung.

Googelt man das Wort Souveränität, so werden allerlei Synonyme angeboten, wie: 

Unabhängig ♦ Selbstbewußt ♦ Frei ♦ Oberhoheit ♦ Höchste Gewalt ♦. Überlegenheit ♦ Autark ♦ Selbstsicher ♦ Weisungsbefugt ♦ Führung

Souveränität hat nichts mit Machtausübung zu tun. Sondern es geht vielmehr darum vorzuleben, einen Wissensvorsprung zu haben und maßvoll zu sein. 

Warum ist Souveränität in der Hundebeziehung so wichtig? 

Wer souverän handelt, ist sich sowohl seiner Stärken als auch seiner Schwächen bewußt. Sich seiner-selbst-bewußt-sein, zeugt von kognitiven Fähigkeiten, die dem Hund in heutiger Zeit nicht mehr abgesprochen werden kann. Souveränität zeichnet sich also auch dadurch aus, dass Rückzug, Nachlässig- und Nachgiebigkeit erlaubt sind, wenn es in einer Situation gewinnbringend erscheint. Das schein widersprüchlich zu sein. Ist doch der Souveräne immer erhaben und selbstbestimmt. Aber genau so ist es nicht. Souveränität heißt auch etwas zulassen zu können, etwas zu ertragen, auszuhalten und dennoch, oder gerade deshalb, Vorbild zu sein. Seine „Rechte“ immer durchsetzen bedeutet hingegen, dass Angst ein Auslöser ist. Beispielsweise, die Angst etwas zu verlieren. 

Ein souveränes Individuum, sowohl Mensch als auch Hund, kennt sich aus und weiß, wann und welcher Handlungsbedarf besteht. Erfahrung und somit auch Wissen ist deshalb ein wichtiger Bestandteil in der Hundebeziehung.

„Wir müssen die Sprache unseres Hundes verstehen, wenn wir das, was unter Hunden vorgeht, begreifen wollen. Und auch uns gegenüber versucht er sich ja mit dieser seiner Sprache verständlich zu machen.“ (Trumler 2004)

Um als Mensch in einer Hundebeziehung souverän auftreten zu können, ist es notwendig die Hundesprache zu kennen. Anderenfalls bin ich als Hundehalter nicht in der Lage im entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Tut der Hund etwas, brauche ich quasi eine Übersetzung seiner Sprache. Glücklicherweise wird Hundeverhalten seit Jahrzehnten erforscht und wir können heute sehr viel über die Bedeutung von Hundeverhalten lernen.

Es werden derzeit Unmengen Workshops und Seminare zu diesem Thema angeboten, die sich mit der Körpersprache des Hundes beschäftigen. Es tut jedem gut sich diesem Thema intensiv zu widmen. 

Wie dein Hund spricht und was er dir sagen möchte erfährst du im nächsten Blogbeitrag. Unter der Kategorie Hundebeziehung leicht gemacht findest du viele Beispiele aus der Praxis.